Wie wirkt sich der Green-Deal der EU auf die Bauwirtschaft aus?
Mit dem Green Deal der Europäischen Union rückt das Thema Nachhaltigkeit immer stärker in das Bewusstsein der Bevölkerung. Die Marktwirtschaft soll mit einer Anzahl gesetzlicher Initiativen nachhaltig gestaltet werden. Der Baubereich als einer der größten Emittenten von CO2 steht dabei im Fokus (auch wenn die meisten Zahlen die Nutzung und den Betrieb, also eher den Immobiliensektor selbst, umfassen). Die Bauindustrie befindet sich in einer Art Sandwich-Position, da auf der einen Seite die Lieferanten und Dienstleister verfügbare Materialien und Prozesse vorgeben. Auf der anderen Seite sind Planer und Auftraggeber tonangebend. Insbesondere private und öffentliche Auftraggeber setzen die Bauindustrie zunehmend unter Druck. Um dennoch die Vorgaben in Bezug auf Nachhaltigkeit erfüllen zu können, kann die Bauindustrie diesen Spagat nur lösen, wenn Nachhaltigkeit besser in die Geschäftsprozesse integriert und dokumentiert wird.
Wir setzen Standards!
Zu den gesetzlichen Initiativen gehören umfangreiche Berichterstattungspflichten, die beispielsweise in der CSRD (Corporate Social Reporting Directive), der Taxonomie bzw. die ESRS (European Sustainability Reporting Standards) und der CSDDD (Corporate Sustainability Due Diligence Directive) vorgegeben sind. Dabei trifft das Thema Nachhaltigkeit auf Firmen, die teilweise auch baubetriebliche und technische Strukturen und Prozesse nicht ausformuliert haben und somit das Fundament fehlt, Nachhaltigkeit zu managen und zu implementieren.
Folgende Herausforderungen bestehen:
- Unklare Gesetzeslage und vielfältige Standardsetter neben den Parlamenten
- Mangel an Nachhaltigkeitsexperten mit entsprechendem Querschnitts- und Branchenwissen
- Kaum branchenbezogene Ausbildung in Sachen Nachhaltigkeit
- Verantwortungsdelegation für den Managementprozess i. S. der Nachhaltigkeit / des entsprechenden Managementsystems
ZN BAU stellt sich diesen vielfältigen Herausforderungen!